Was sind die Beweggründe um nach Kanada auswandern zu wollen. Das haben wir einige unserer Auswanderbekanntschaften gefragt und sind auf zwei verschiedene Versionen gekommen.

Version 1 – Kanada das Naturparadies
Viele Auswanderer die wir getroffen haben, die gerade dabei waren nach Kanada auszuwandern, war zugegebenermaßen recht gut vorbereitet, sie haben bereits begonnen ihr Schulenglisch aufzubessern und sogar Töchter mit Französisch Kenntnissen waren dabei. Das hört sich grundsätzlich nach sprachlicher Vorbereitung an. Ein Business Plan für das Unternehmen in Kanada wurde noch in Österreich erstellt, denn so anders wird es ja wohl auch in Kanada nicht ablaufen, wenn man das ganze Theater schon einmal in Österreich oder Deutschland durchgemacht hat.

Die Aussagen zu den Beweggründen für die Auswanderung nach Kanada deckten sich mit den Aussagen wie:

Kanada ist ein Naturparadies, hier kann ich meiner Familie ein neues Leben ohne Schrebergarten Stress und Bauaufsicht bieten. In Kanada werden jede Fachkräfte gesucht und ich werde sicher schnell einen Job finden, der uns den Traum vom Leben in Kanada ermöglichen wird.

Oder dieser Satz:

Meine Kinder sollen es im Land der Unbegrenzten Möglichkeiten einmal einfacher haben als wir hier in Österreich. Ich finde den Stress und den Druck, der hier den Leuten abgerungen wird unmenschlich, in Kanada ist alles easy going und sehr sehr positiv.

Auch dieser Satz ist sehr oft in den Mund genommen worden:

Wir fahren seit Jahren nach Kanada auf Urlaub und vorallem die Menschen und ihre Art zu leben hat uns so bezaubert, dass wir nun auch dort leben möchten.

Die Kataloge und Internetseiten versprechen den Auswanderern, dass Kanada ja Platz 6 in der Topliste der besten Auswanderungsländer belegt. Das soll doch was heißen!

Variante 2 – Kanada ohne rosaroter Brille
Doch auch andere Stimmen wurden vorallem von den Personen laut, die bereits nach Kanada ausgewandert sind und bereits 3 – 5 Jahre dort ihren Traum eines neuen Lebens begonnen haben, nur sieht die Wirklichkeit des kanadischen Dreamlands doch deutlich anders aus. Dass die Kanadier nette und positive gesinnte Zeitgenossen sind, das hat bis dato niemand widerlegt oder bestritten. Doch vorallem was die Integration der Immigranten sowie den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften betrifft, so ist dies laut Aussagen der von uns befragten Auswanderer sehr sehr weit entfernt von einer Idylle und den verkauften Vorstellungen.

Die Wahrheit, so die Kanada Auswanderer lautet eher, Immigranten werden für minderwertige Jobs gebraucht, wenn man sie arbeiten läßt und nicht die kanadischen Bürger bevorzugt. Die Bedingungen als Ausländer einen Job zu bekommen inkludieren zumeist, keine Krankenversicherung, ausser der staatllichen, die aber nicht mit einer österr. oder deutschen vergleichbar ist. Urlaubsgeld, Urlaubsansprüche, oder Bonuszahlungen sind Fremdwörter. Die romantischen Naturbilder mit den großen Ranges und dem Genuß der Natur und den Arbeitsplätzen soweit das Auge reicht, stammen aus der Zeit bevor das Thema Wirtschaftskrise noch geboren wurde. In Kanada, vorallem in den Gebieten wo die meisten Auswanderer sesshaft werden möchten, wo sie die kanadische Natur genießen können, herrscht eher Arbeitslosigkeit, Unzufriedenheit, politisches Desinteresse sowie Frust.

Haben sie ein Leben von Paychech zu Paycheck gesucht und gefunden?

Grundsätzlich gilt wie in jedem Land in das häufig ausgewandert wird das gleiche und zwar. Hast du genug Geld, dann hast du es einfach, wenn du schon in deiner Heimat zu wenig Geld zur Verfügung hattest, dann hast du nach der Auswanderung noch viel weniger, fängst nochmal von untern / vorne an und musst dir jeden Cent hart erarbeiten. Je besser man sich zuvor informiert, vorallem was Krankenversicherungen, Diplome und Zertifikate und auch Jobs und Unterkünfte betrifft desto besser.

Denken sie lieber nochmal nach, arbeiten sie brav zu Hause weiter und genießen sie Kanada als atemberaubend schönes aber teueres Urlaubsland.