Liebe Auswandertips-Leser,

es gibt Neuigkeiten aus der Dominikanischen Republik und zwar hat sich Emmerich bei uns gemeldet und uns in einem Interview über seine Auswanderung von Österreich in die Karibik erzählt. Wir haben nachgefragt, wie so ein Leben mit Palmen, Strand & Meer in Wirklichkeit aussieht…

 

A: Was hat dich dazu bewegt aus deiner Heimat wegzugehen?
E: Ich hatte wohl als junger 21-Jähriger das Glück, dass meine Mutter auswandern wollte, in die Dom. Rep., die ihr von einem bekannten sehr empfohlen wurde. Sie wollte aber diesen schritt nicht alleine wagen und hat sich deshalb entschlossen, den jüngsten Sohn, also mich.. mitzunehmen.

A: Wie bist du zum Auswanderungsziel Dominikanische Republik gekommen? Standen auch andere Ziele zur Wahl?
E: Nein. Andere Ziele standen nicht zur Wahl. Jedoch mit der Absicht, wenn es uns hier nicht gefallen würde, in ein anderes Land in der Karibik oder Lateinamerika weiter zu wandern.

A: Hast du früher – in jüngeren Jahren – schon an das Thema Auswanderung gedacht?
E: Ich glaube, jeder junge Mensch träumt von einem Leben unter Palmen, Sand, Strand, etc.

A: Wie hast du dich im speziellen auf die Karibik als Auswanderungsziel vorbereitet?
E: Wir haben alles sehr gut geplant, mit Visum Antrag auf der Botschaft, wir haben 2 Autos und unser Übersiedlungsgut mitgebracht in einem Container.
Mit der ganzen richtigen Abmeldung zuhause, Kündigungen der Versicherungen, Daueraufträge, etc.

A: Gab es Hindernisse bei der Auswanderung in die Dominikanische Republik zB. VISA, Gebühren, kulturelle Probleme, etc?
E: Das erste Hindernis war wohl die Sprache. Zu unserer Zeit gab es wenige Europäer oder deutschsprechende, die hier gelebt haben. Mit dem Kulturunterschied, wie man so schön sagt, hatten wir keine Probleme. Man lebt in einem anderen Land und muss sich dort anpassen. Wir verlangen von den Ausländern, die zu uns nach Europa kommen, nichts anderes. Wir sind hier die Gäste.

A: Haben sich deine Träume und Wünsche in deiner neuen Heimat erfüllt, oder arbeitest du noch daran?
E: Ich würde mal sagen dass sich einige Träume erfüllt haben. Es gibt hier einen Spruch, der sagt, du kannst hier nach 5 jahren mit 1 Mio Euro nach Hause fliegen, wenn du mit 5 Mio euro gekommen bist..

Man darf die Latte einfach nicht zu hoch setzen. Arbeiten muss ich überall auf der Welt, außer ich bin so reich, dass ich mein Leben lang nichts mehr tun muss.. Sind aber die wenigsten. Wenn ich so nach 37 Jahren hier zurückblicke, kann ich wohl sagen, dass was ich hier erreicht habe und mir geschaffen habe, hätte ich zuhause wohl nicht geschafft. Nachdem wir von unserem damaligen Bekannten auch gelinkt worden sind und wir mit nichts außer 500 USD in Tasche da standen, wurde der Traum schnell zum Alptraum. Wir haben unsere Ärmel hochgekrempelt und haben in dem damals gemieteten Haus auf einfachste Weise ein kleines Restaurant mit Österreichischer Küche gemacht. Vom Umsatz wurde jeden Tag neu eingekauft und dann noch 2 Teller dazu und 3 Besteck und 4 Gläser etc.

Wir haben wirklich jeden Tag hart gearbeitet, aber nach bereits 3 Jahren konnten wir dieses gemietete Haus dann sogar kaufen und bar bezahlen. Bin immer noch in dem Haus, dass jetzt ein Paar App. dabei hat und nen großen Pool, ne Bäckerei, etc. Derzeit arbeite ich an einem neuen Projekt mit einer Tischlerei, wo wir uns eigentlich auf Holz Tischplatten mit Kunstharz Füllungen ( epoxy river table top ) spezialisieren möchte. Falls ein Tischler von zuhause Interesse hätte, sollte er sich mit mir in Verbindung treten.

A: Wie sieht es mit Heimweh aus, vermißt du deine Familie, deine Freunde bzw. dein früheres Umfeld in deiner alten Heimat?
E: Heimweh ?? Ich glaube man ist dort zu hause, wo man gerne ist. Bei mir ist das hier. Nachdem meine Eltern vor vielen Jahren bereits Verstorben sind, zieht mich auch das nicht mehr nach Österreich zurück. Freunde.. Ich bin mit 21 weg und des erste Mal wieder nach Hause nach 13 oder 14 Jahren.. Da waren die alle verheiratet, hatten Kinder und andere Interessen.. 2 oder 3 kamen mal auf Besuch.

A: Viele Auswanderer, die in ihrer Rente nochmal das große Abenteuer wagen erzählen uns, das man sich unbedingt eine Aufgabe suchen sollte, die man sich in der neuen Heimat als Ziel setzt. Hast du dir eine neue Aufgabe als Ziel gesetzt?
E: Ob Rentner oder auch nicht Rentner, man sollte sich etwas suchen was einem Freude macht. Ein kleines Geschäftchen, des nicht jeden Tag geöffnet sein muss, oder nur eben ein paar Stunden. Oder eine sportliche Aktivität in einem Sportclub, etc. So sitzt man nicht nur irgendwo herum, sondern hat Kontakt zu den Einheimische und lernt auch die Sprache besser und schneller. Spanisch ist nicht schwer, man muss es nur lernen wollen.

Kenne einige hier, die schon länger als 10 Jahre hier sind und sich schwer tun, was zu essen zu bestellen. Die sollten eigentlich zuhause bleiben. Ich selbst habe mir einige Ziele gesetzt, einige davon bereits geschafft oder übertroffen. Dann setz ich mir neue Ziele und arbeite darauf hin. Nichts ist unmöglich. Man muss nur wollen. Oft hat man eine Durststrecke, aber es geht immer irgendwie weiter. Auch zu Hause in der Selbstständigkeit ist nicht jeder Monat besser als der letzte.

A: Wenn dich ein Freund heute fragen würde, welche 3 Tipps würdest du ihm heute geben, wenn er vorhat ebenfalls auszuwandern und dich um Rat frägt.
E: Bevor du dir das Ziel setzt, auszuwandern und weißt in etwa wohin, dann besuche dieses Land zumindest 1 oder 2 mal auf mindestens 4 bis 6 Wochen Minimum. Unterhalte dich mit vielen Auswanderern, die deine Sprache sprechen, aber auch mit Einheimischen die Englisch können. Oft sind die eigenen Landsleute diejenigen, die von dir leben möchten und nur schauen, wie sie dir dein Geld abnehmen können. Sei vorsichtig und plane alles gut, auch wenn es dann sowieso anders kommt, als geplant. Vertraue nicht jedem, nur weil er deine Sprache kann. Ich habe viele kommen und gehen gesehen. Oft war der Grund des geplatzten Traumes, das Vertrauen zu einem Landsmann. Aber es gibt natürlich auch andere hier. Zum Glück.

A: Würdest du es wieder tun?
E: Nach meiner Erfahrung hier auf jeden Fall. Dazu kommt noch, dass als ich Kind ausgewandert bin, die Dinge in Europa anders lagen als heute. Damals haben mich viele ausgelacht und meinten, dass ich doch daran denken sollte, dass ich mal keine Pension bekommen würde, die Sicherheiten in einem Sozialen Staat etc. Wenn ich jetzt so nach Europa blicke, muss ich innerlich lachen.. Welche Sicherheiten habt ihr heute ?? Ich kann von dem, was ich mir bis jetzt aufgebaut habe, auf jeden Fall meinen Lebensabend genießen… Wer kann das von sich behaupten zuhause ?? Pension oder nicht Pension.. ich habe trotzdem und vorrausschauend meine 15 Jahre in Österreich an Pension eingezahlt, des war immer ein wichtiger Punkt am Anfang. Also meine Mindestpension sollte ich trotzdem mal bekommen wenn ich 65 bin.

Einer meiner Sprüche nach denen Ich bis jetzt gelebt habe und es weiter tun werde war immer

„LEBE DEINEN TRAUM UND TRÄUME NICHT DEIN LEBEN“

A: Warum möchtest du über deine Auswanderung erzählen, hast du einen Service, den du Lesern anbieten möchtest, ein Projekt, für das du Investoren suchst, ein Buch über deine Erlebnisse geschrieben, …?
E: Es wird immer sehr viel berichtet von Auswanderern, die alles schön und bunt malen. Alles hat auch seine Schattenseiten. Ja, ich habe derzeit ein Projekt, welches ich gerade eben beginne. Wir möchten noch eine kleine aber feine und spezielle Tischlerei aufbauen. Verwendet wird zum Großteil Treibholz und Bäume, die bei Stürmen, etc. umgefallen sind oder getrocknet sind. Dazu sind auch hier einige Genehmigungen nötig… mehr als man eigentlich glaubt. Wir haben nun 99% dieser zusammen, die letzte wurde uns mündlich bereits zugesichert und sollte in den nächsten Tagen eintreffen.

Wir werden wie gesagt Treibholz und ganze Bäume verwenden, deshalb benötigen wir eine horizontale Bandsäge, welche nur mit einer Genehmigung zum betreiben eines Sägewerkes zu erlangen ist. Diese wiederum nur vom Umweltminister ausgestellt werden kann.. Auf diese warten wir jetzt.
Wir würden gerne mit einem europäischen Tischler zusammen arbeiten. ( Partnerschaft nicht ausgeschlossen ) da ich ja kein Tischler, sondern Bäcker und Konditor bin. Kann auch ein rüstiger Pensionist sein, der auch nur 5 oder 6 Monate im Jahr hier Verbringen möchte. Unterkunft wird auf jeden Fall mal gestellt, über alles andere müsste man sich einig werden. Wer hierzu Interesse hat, kann mich gerne kontaktieren. Aber auch für andere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

 

 

Ein Leben unter Palmen und die Verwirklichung eines Traums, doch im Vordergrund steht eines und zwar, dass man einen Ort findet, wo man sich zuhause fühlt. Wir wünschen dir, Emmerich, weiterhin alles Gute und viel Glück bei all deinen weiteren Schritten und Projekten. Möchtet ihr mit Emmerich in Kontakt treten oder eine Frage stellen, dann hinterlasst einfach einen Kommentar unterhalb. Wenn dieser Beitrag von einem gelernten Tischler oder Interessenten gelesen wird, der Interesse an Emmerichs Projekt hat, kann er sich gerne hier mit Emmerich in Verbindung setzen.